IFA-RLP fordert Abschaffung der Bereitschaftsdienst Verpflichtung

Niedergelassene Fachärzte und Fachärztinnen sind während ihres Praxisalltages innerhalb der Regelpatientenversorgung bereits großen Belastungen ausgesetzt. Hinzu kommen neben dem Berufsleben als Arzt noch eine Vielzahl an verwaltungstechnischen Aufgaben des Unternehmerdaseins.
Zusätzlich hierzu besteht für niedergelassene Vertragärzt*innen die gesetzliche Verpflichtung gemäß ihres Versorgungsauftrages Dienste im ärztlichen Bereitschaftsdienst und Notdiensten an Wochenenden, Feiertagen und unterwöchig zu späten Nachtzeiten zu leisten. Dies stellt eine große Mehr-Belastung für niedergelassene Ärzt*innen dar. Ebenfalls besteht durch diese Doppelbelastung für jüngere Kolleg*innen eine große Hemmschwelle sich niederzulassen.

In Anbetracht auf die bestehende demographische Überalterung in der Ärzteschaft und die in den kommenden Jahren anrollende Ruhestandswelle ist eine Verbesserung der Attraktivität zur Niederlassung und somit Optimierung des Bereitschaftsdienstes von großer Bedeutung.
Die IFA-Rheinland-Pfalz fordert eine generelle Abschaffung der Bereitschaftsdienst Verpflichtung und somit Abschaffung dieser Doppelbelastung für Vertragsärzte.
Wir fordern eine „Professionalisierung des Bereitschaftsdienstes“ sodass niedergelassene Kolleg*innen die Wahl haben sich freiwillig aber nicht zwangsweise am Bereitschaftsdienst zu beteiligen oder gar zwangseingeteilt zu werden.

Innerhalb der letzten Jahre ist in ganz Rheinland-Pfalz bereits ein großer Pool an Ärztinnen und Ärzten entstanden, so genannte „externe Ärztinnen und Ärzte“ die bereits heute „hauptberuflich„ Bereitschaftsdienste verrichten. Diese Ärztinnen und Ärzte haben große Erfahrung im Ärztlichen Bereitschaftsdienst und sind daher von ihrem breit gefächerten Fachwissen sowie der Berufsexpertise exzellent geeignet um den ärztlichen Bereitschaftsdienst in der ganzen Breite der medizinischen Kenntnis-Notwendigkeit fachgerecht zu absolvieren. Durch die Professionalisierung des Bereitschaftsdienstes wird letztlich die Patientenversorgung unserer Patienten verbessert, da im Regelfall des Notdienstes ein sehr breites Spektrum an allgemeinmedizinischer Fachkenntnisse notwendig sind, welches im Facharztbereich mit sehr tiefer fachbezogener Fachkenntnis manchmal fehlt.
Wir, IFA-RLP fordern daher einen Ausbau des Pools an Bereitschaftsdienst Ärzt*innen um somit die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen zu entlasten.