Pressemitteilung Honorarverhandlung 2020

Pressemitteilung 1/2019

Honorarverhandlungen erneut mit enttäuschendem Ergebnis

Die Rheinland-Pfälzer Fachärztinnen und Fachärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten vermissen die angemessene Wertschätzung ihrer Arbeit. Nach überraschend kurzer Verhandlung haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung KBV und der GKV-Spitzenverband auf eine Punktwerterhöhung von 1,52% für 2020 geeinigt. Dieses Ergebnis ist noch einmal schlechter als die 1,58%, die für dieses Jahr vereinbart wurden.

Für die Rheinland-Pfälzer Fachärztinnen und Fachärzte bedeutet dieses Ergebnis eine erneute reale Gewinneinbuße. Die verhandelten 1,52% kompensieren nicht die deutlichen Lohnsteigerungen der Medizinischen Fachangestellten (2020: 2%), nicht die stark steigenden Mieten und nicht die allgemeinen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen.

Auch die zunehmende Bürokratisierung, die zusätzlichen Belastungen im Rahmen von Digitalisierung und zahlreicher neuer gesetzlicher Vorgaben werden in keiner Weise berücksichtigt. Im Vorjahr bereits akzeptierte Zuschüsse für Hygienemaßnahmen und ein bereits versprochenes wirtschaftlich angemessenes Honorar für Hausbesuche wurden nicht umgesetzt. Die Honorarsteigerung bleibt hinter der allgemeinen Inflationsrate zurück. Unzureichende Honorarsteigerungen in dieser Höhe verschlechtern langfristig die fachärztliche Versorgung besonders im ländlichen und strukturschwachen Raum. Da die wesentlichen Einnahmen hier aus der vertragsärztlichen Tätigkeit erzielt werden, ist eine Niederlassung oder Praxisübernahme für Fachärztinnen und Fachärzte dort zunehmend wirtschaftlich unattraktiv. Aus Sicht der Initiative der Fachärzte in Rheinland-Pfalz (IFA-RLP) gefährdet ein Verhandlungsergebnis von 1,52% langfristig die ambulante Versorgung im Flächenland Rheinland-Pfalz. Die Vertragsärztinnen und Vertragsärzte, sowie die Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sind dadurch gezwungen erforderliche Investitionen zurückzustellen und andere Einsparungen z.B. beim Personal vorzunehmen. Der KBV-Vorsitzende Dr. Gassen hat es bereits als Erfolg bezeichnet, dass überhaupt ein Ergebnis erzielt wurde. Aus Sicht des IFA-RLP ist ein Ergebnis in dieser Höhe aber ein Misserfolg, der die Leistungen der Ärztinnen und Ärzte nicht wertschätzt. Die IFA-RLP fordert daher die KBV auf, die Ursachen für dieses unzureichende Verhandlungsergebnis intern zu analysieren und zukünftig keiner Honorarvereinbarung zuzustimmen, die den wirtschaftlich notwendigen Erfordernissen ihrer Mitglieder nicht entspricht.

**** Die Initiative der Fachärzte in Rheinland-Pfalz (IFA-RLP) e.V. ist ein Zusammenschluss fachärztlich orientierter Verbände und einzelner Fachärztinnen, Fachärzte, Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen. Die IFA-RLP wurde 2018 gegründet und vertritt die Interessen der fachärztlichen und psychotherapeutischen Mitglieder sektorunabhängig in allen Bereichen der fachärztlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz.

Pressemitteilung_1-2019_IFA-RLP